Sich klug zu schmücken, mit glitzernden Formen für andere Augen Akzente setzen, den eigenen Körper durch funkelnde Juwelen zu inszenieren, gehört zur asiatischen Lebenskultur wie die Reisfelder zu ihrer Landschaft.
Besonders ausgeprägt ist diese Freude am Dekor bei den Bewohnern des Königreich Siam.
Schmuck – das bedeutet hier bislang die Wiederholung alter Motive und traditioneller Stile.
Die Frage, ob Mode auch Kunst sein kann, stellt sich nicht.
Ein Künstler, der sich aus diesem Kreislauf hinauswagt, wird da wohl wenig Beachtung finden. Vielleicht sogar Ablehnung erfahren.
Das Gegenteil ist der Fall.
JAM, Sohn einer adligen Familie aus Bangkok, beweist es.
Er ist ein Künstler aus Thailand, der mit seinen Schmuckcreationen versucht, die Grenze zwischen einem Handwerk, das die Mode prägt, und Kunst aufzuspüren. Er bricht, schneidet, sägt altes, wertvolles Material und verfremdet es auf faszinierende Weise mit jugendlicher Kühnheit.
Ihm gelingt der Spagat zwischen avantgardistischen Ideen und archaischen Mustern.
Seine Objekte sind sinnlich und körperlich und mit Vergnügen zu tragen, aber darüber hinaus sind sie auch Auseinandersetzung mit den Umbrüchen in der eigenen Gesellschaft, den Werten der thailändischen Tradition.
JAM respektiert dieses Erbe und markiert gleichzeitig mit Hingabe seine eigene Sicht auf die Welt, die keine engen Grenzen mehr kennt. Der Vergänglichkeit der Mode schenkt er Aura. Dadurch macht er sie wertvoll und im besten Fall zur Kunst.
2006 hatte er seine erste Ausstellung in Bangkok. Ein Riesenerfolg. Modesigner aus New York, Bangkok und Milano nutzen inzwischen seine Objekte für ihre Modenschauen. Doch da sperrt sich etwas in JAM’s Arbeiten. Sie verweigern sich als Beigabe für den schönen Schein, sind keine schnell verbrauchte oder verweste Ware.
Sie brauchen die Eleganz klassischer Mode. Da wirken sie wie Musik, zeigen den Körper als wunderbare Schöpfung. Ansonsten gehört JAM’s Kunst an die Wand.
Dieser Schmuckkünstler gehört zu einer neuen Generation creativer junger Menschen in Asien. Mit Obsession lassen sie sich auf das Leben mit Kunst ein. Es gelingt ihnen, diese neue, ungestüme, monsungleiche Zeit mit den leisen und lang erprobten Lebensweisheiten ihrer Traditionen zu verbinden. Ihr Rezept ist kein Geheimnis. Es lautet: Harmonie.
JAM wurde am 5. November 1980 in Bangkok geboren. Er wuchs lange Zeit in England auf und studierte u.a. an der London Metropolitan University Kunst und Architektur. Heute lebt er in Bangkok.
Arbeiten – Ausstellen – Austauschen
Das ‚Herzstück‘ der Stiftungsarbeit bildet das Artist in Residence-Programm. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen Wohn - und Atelierräume für drei bis zwölf Monate zur Verfügung, Präsentationsmöglichkeiten für ihre Arbeiten in den stiftungseigenen Ausstellungsräumen, sie werden mit einem Aufenthaltsstipendium finanziell unterstützt und sind eingebunden in ein starkes Netzwerk.
Die Kunststiftung Starke fördert junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler aller Genres. In der ebenso anregenden wie exklusiven Atmosphäre können sie sich ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, ihren individuellen Stil (weiter-)entwickeln. Wir unterstützen sie bei der künstlerischen Entwicklung und fördern darüber hinaus den Austausch der Künstler untereinander.
Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland, bis zum 40. Lebensjahr. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Ein unabhängiges Gremium wählt aus den eingereichten Bewerbungen diejenigen aus, die Stiftung Starke mit einem Aufenthaltsstipendium bedacht werden.
Darüber hinaus stehen kurzfristig bewohnbare Gästeappartements zur Verfügung, die von etablierten Kunstschaffenden genutzt werden können. Es ist wichtig zu beachten, dass während des Aufenthalts die Energiekosten vom Stipendiaten getragen werden müssen.
Die Projekte der Stiftung Starke werden durch internationale Kuratoren wissenschaftlich begleitet.
Das Löwenpalais, Sitz der Kunststiftung Starke, gehört zu den größten und prächtigsten Bauten in Berlin-Grunewald. Zwei steinerne Löwen, die die Fassade flankieren, gaben der Villa im neobarocken Stil ihren Namen.
Koenigsallee 30 – 32
14193 Berlin
Tel: 030 – 825 76 85
Fax: 030 – 825 87 34
E-Mail: info@stiftungstarke.de
Web: www.stiftungstarke.de
Die Gemeinnützige Stiftung Peter Starke ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Antragsberechtigt sind alle Künstler bis zum 38. Lebensjahr.
Einen finanziellen Zuschuss gibt es nicht. Die Ateliers werden subventioniert, das heißt das für die Studios ein Energiekosenbeitrag bezahlt werden muss, der sich aus der jeweiligen Marktsituation ergibt.
Gefördert werden alle künstlerischen Genres: Malerei und Bildhauerei, Architektur und Design, Musik und Komposition, Performance, Installation, Konzeptkunst sowie Literatur und Neue Medien.
Die Aufenthaltsstipendien werden für drei bis zwölf Monate vergeben.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten ein Aufenthaltsstipendium. Es umfasst kostenfreies Wohnen und Arbeiten in den Residenzräumen, die Möglichkeit zu einer eigenen Ausstellung (Solo- oder Gruppenausstellung) im Löwenpalais, falls die Arbeiten ausreichende Qualität aufweisen.
Um sich für ein Stipendium zu bewerben, müssen folgende Unterlagen in Deutsch oder Englisch digital eingereicht werden.
Die Antragstellung kann laufend erfolgen, es gibt keine feste Antragsfrist.
Die Aufenthaltsstipendien werden durch die Kunststiftung Starke auf Entscheid einer unabhängigen Jury vergeben. Die Bewerber erhalten schriftlich eine Mitteilung über die Entscheidung. Entscheidungen werden nicht begründet.