In zwei Ausstellungen werden Werke von Remigio Valdés de Hoyos und von Dieter Finke gezeigt, der eine ist Künstler aus Mexiko, der andere aus Deutschland. Zwei Orte, aber ein Projekt. Eine mexikanische Institution präsentiert den Maler und Bildhauer Finke, eine deutsche den Maler und Keramiker Valdés de Hoyos. Zwei Künstler im Austausch. Damit wird eine Tradition fortgesetzt, die dem beidseitigen Kennenlernen zweier unterschiedlicher Kulturen dient und zudem die beiden Metropolen und Partnerstädte Berlin und Mexiko-Stadt näher bringt.
In diesem Jahrhundert haben deutscher Expressionismus und Realismus in der mexikanischen Kunst, andererseits Wandmalerei und sozialkritische Grafik aus Mexiko in deutscher Kunst ihre Spuren hinterlassen. Mit den Werken von Beckmann, Kirchner, Grosz und Kollwitz dürfte man in Mexiko so vertraut sein wie mit denen von Orozco, Rivera, Siqueiros und Tamayo in Deutschland. Beispielhaft hat sich Geben und Nehmen auch in Arbeit und Einfluß einzelner deutscher Exilanten niedergeschlagen, die in Mexiko vor der Nazidiktatur Zuflucht fanden.
Wie kein anderer hat nach dem Krieg vor allem Mathias Goeritz - Maler, Bildhauer und Architekt - in Mexiko als Mittler zwischen den Kontinenten und mit seinem Werk in beide Richtungen gewirkt. Mexikanische Künstler zu Gast in Deutschland wie zuletzt der daad-Stipendiat Gabriel Orozco in Berlin - auch das bestärkt die gegenseitigem Bande.
Neben Austausch auf der individuellen Ebene bildet der institutionelle eine notwendige Ergänzung und eine wesentliche Basis zum Verständnis des anderen. In beiden deutschen Staaten fand mexikanische Kunst in vielen Ausstellungen ein breites Publikum, und deutsche Kunstschätze reisten über den Ozean. Das vereinte Deutschland, so steht zu hoffen, wird diese Tradition fortsetzen. Mexiko als Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse von 1992 bildete einen verheißungsvollen Auftakt. Mexikanische Museen zeigen immer wieder Gegenwartskunst aus Deutschland, und kürzlich erhielt der Maler Jörg Immendorf den angesehenen Preis des Museums für Zeitgenössische Kunst in Monterrey.
Die Ausstellungen von Remigio Valdés de Hoyos und Dieter Finke stellen einen direkten, zeitlich parallelen Austausch aus. sie stehen für die wachsende Kontinuität und Intensität der Beziehungen und die gegenseitige Bereitschaft, mehr voneinander zu erfahren und einander besser zu verstehen.
Michael Nungesser - Kunstwissenschaftler, Berlin
Arbeiten – Ausstellen – Austauschen
Das ‚Herzstück‘ der Stiftungsarbeit bildet das Artist in Residence-Programm. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen Wohn - und Atelierräume für drei bis zwölf Monate zur Verfügung, Präsentationsmöglichkeiten für ihre Arbeiten in den stiftungseigenen Ausstellungsräumen, sie werden mit einem Aufenthaltsstipendium finanziell unterstützt und sind eingebunden in ein starkes Netzwerk.
Die Kunststiftung Starke fördert junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler aller Genres. In der ebenso anregenden wie exklusiven Atmosphäre können sie sich ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, ihren individuellen Stil (weiter-)entwickeln. Wir unterstützen sie bei der künstlerischen Entwicklung und fördern darüber hinaus den Austausch der Künstler untereinander.
Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland, bis zum 40. Lebensjahr. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Ein unabhängiges Gremium wählt aus den eingereichten Bewerbungen diejenigen aus, die Stiftung Starke mit einem Aufenthaltsstipendium bedacht werden.
Darüber hinaus stehen kurzfristig bewohnbare Gästeappartements zur Verfügung, die von etablierten Kunstschaffenden genutzt werden können. Es ist wichtig zu beachten, dass während des Aufenthalts die Energiekosten vom Stipendiaten getragen werden müssen.
Die Projekte der Stiftung Starke werden durch internationale Kuratoren wissenschaftlich begleitet.
Das Löwenpalais, Sitz der Kunststiftung Starke, gehört zu den größten und prächtigsten Bauten in Berlin-Grunewald. Zwei steinerne Löwen, die die Fassade flankieren, gaben der Villa im neobarocken Stil ihren Namen.
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Die Gemeinnützige Stiftung Peter Starke ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Antragsberechtigt sind alle Künstler bis zum 38. Lebensjahr.
Einen finanziellen Zuschuss gibt es nicht. Die Ateliers werden subventioniert, das heißt das für die Studios ein Energiekosenbeitrag bezahlt werden muss, der sich aus der jeweiligen Marktsituation ergibt.
Gefördert werden alle künstlerischen Genres: Malerei und Bildhauerei, Architektur und Design, Musik und Komposition, Performance, Installation, Konzeptkunst sowie Literatur und Neue Medien.
Die Aufenthaltsstipendien werden für drei bis zwölf Monate vergeben.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten ein Aufenthaltsstipendium. Es umfasst kostenfreies Wohnen und Arbeiten in den Residenzräumen, die Möglichkeit zu einer eigenen Ausstellung (Solo- oder Gruppenausstellung) im Löwenpalais, falls die Arbeiten ausreichende Qualität aufweisen.
Um sich für ein Stipendium zu bewerben, müssen folgende Unterlagen in Deutsch oder Englisch digital eingereicht werden.
Die Antragstellung kann laufend erfolgen, es gibt keine feste Antragsfrist.
Die Aufenthaltsstipendien werden durch die Kunststiftung Starke auf Entscheid einer unabhängigen Jury vergeben. Die Bewerber erhalten schriftlich eine Mitteilung über die Entscheidung. Entscheidungen werden nicht begründet.