Liebe Kunstfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir laden Sie herzlich ein zur Ausstellungseröffnung
Menschen und Städte
der früh verstorbenen ungarischen Künstlerin Kim Corbisier (1985 - 2012)
am Freitag, den 10. September 2021 um 19:00 Uhr.
Stiftung Starke • Löwenpalais • Koenigsallee 30-32 • 14193 Berlin
Ausstellungsdauer: 11.09.2021 - 08.10.2021
Vernissage: 10.09.2021 (19:00 - 21:30 Uhr)
Begrüßung: Prof. Dr. Klaus Siebenhaar
Eröffnung: Dr. Dávid Fehér, Kunsthistoriker Budapest
Wir bitten um Ihre Anmeldung unter folgendem Link:
Das Leben und Werk vom Talent Kim Corbisier (1985-2012) ist in vielerlei Hinsicht exzeptionell in der Geschichte der zeitgenössischen ungarischen Kunst. Geboren in Brüssel, Belgien, verlor sie ihre Mutter im Alter von zwei Jahren. Kaum acht Jahre alt, zog sie mit ihrem belgischen Vater und seiner neuen ungarischen Frau nach Nagyvenyim, einem Dorf in der Nähe von Dunaújváros in Ungarn. Hier besucht sie die Grund- und Mittelschule und beschließt, Künstlerin zu werden, was sie an die Hochschule für Bildende Künste in Budapest führt.
Traumatische und tragische Erfahrungen prägen ihren Lebensweg: Ihr Vater stirbt einige Jahre nach dem Umzug nach Ungarn. Nach ihrem 18. Geburtstag erhält sie einen Anruf von ihrer belgischen Großmutter, die ihr mitteilt, dass ihre Pflegemutter nicht ihre leibliche Mutter ist. Das zerbrechliche Mädchen studiert an der Universität in Budapest unter der Leitung von András Halász. In der Hauptstadt lernt sie nicht nur die Malerei kennen, sondern auch die Drogen, die sie für den Rest ihres Lebens begleiten werden. Während ihrer Studienzeit spielte sie in Filmen mit – ihre wichtigste Rolle war die in György Pálfis Experimentalfilm „Ich bin nicht dein Freund”. Und sie begann, auch selbst Filme zu drehen. Kim schließt ihr Studium 2010 ab, und ihre Bilder werden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (Fundamenta Creativity Award - 2008, Best of Diploma - 2010; KOGART Friss - 2010; STRABAG Artaward, Sonderpreis - 2011), aber es fällt ihr immer schwerer, ihr Leben in Grenzen zu halten: Ihr Atelier wird geschlossen, sie zieht viel um, wohnt zeitweise bei Freunden. Im Frühjahr 2012 stürzt sie im Alter von 27 Jahren bei einer Hausparty unter ungeklärten Umständen von einem Balkon und wird ins Krankenhaus gebracht, doch die Ärzte können ihr Leben nicht retten.
Corbisier war eine instinktive Schöpferin, die nie das Bedürfnis hatte, ihre Kunst theoretisch zu legitimieren. Zu Beginn ihrer Laufbahn waren ihre Freunde und ihr Umfeld ihr Thema, das sich dann während ihrer Aufenthalte in Frankreich und Belgien ins urbane Leben, den Alltag der Menschen hin verlagerte. Obwohl sie die meiste Zeit ihres Lebens in Ungarn verbracht hat, sind ihre Werke kosmopolitisch und beziehen sich auf das Großstädtische, frankophone Metropolen.
Die ersten Arbeiten ihrer Studienzeit zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Bildfeld noch vollständig mit Farbe ausfüllt und zunächst versucht, präzise ausgearbeitete Bilder zu schaffen. Auf Anraten ihres Lehrers begann sie später, in ihren Bildern Bleistiftzeichnung und Malerei zu mischen, was von nun an ihre Technik bestimmte. Aus den kleinformatigen Gemälden der Anfangszeit wurden innerhalb weniger Jahre großformatige Bilder, wobei die anfängliche Ausarbeitung einem schematisch-fragmentarischen Stil wich.
Die Ausstellung ist in der chronologisch aufgebaut, so dass der Besucher die Entwicklung von Corbisiers Karriere von 2006 bis 2012 verfolgen kann.
Kim Corbisiers Werk ist in der ungarischen zeitgenössischen Kunstszene präsent. 2012 und 2019 fanden in der INDA-Galerie und 2014 im Intercisa-Museum in Dunaújváros Ausstellungen ihres Werks statt. In dem Dokumentarfilm über ihr Leben und ihr Werk kommen wichtige Persönlichkeiten der ungarischen Kunstszene zu Wort. Einige der ausgestellten Werke werden Teil der wichtigsten Sammlungen des Landes, so der Sammlung für zeitgenössische Kunst der Nationalgalerie und der Sammlung des Ludwig-Museums.
Fast ein Jahrzehnt nach ihrem frühen Tod mit 27 Jahren wird Kim Corbisier zum ersten Mal außerhalb Ungarns mit einer repräsentativen, umfangreichen Schau ihrer Bilder gewürdigt.
Die Ausstellung ist Teil von „Berlin X Budapest“, einer Veranstaltungsreihe der Kunststiftung Starke, des Instituts für Kultur-und Medienwirtschaft in Berlin und der Eleven Blokk Art Foundation in Budapest. Die Kooperation hat es sich zur Aufgabe gemacht, unterschiedliche künstlerische Formate und Programme zu präsentieren.
Unterstützt von Collegium Hungaricum Berlin und Galerie INDA.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch,
Ihre Stiftung Starke
Wir weisen darauf hin, dass im Rahmen der Veranstaltung durch einen Fotografen, ein Filmteam oder durch Mitarbeiter Bilder und Videos erstellt werden. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung willigen Sie/ die Gäste ein, dass die gemachten Bilder im Rahmen eines Dokumentationsfilmes über die Künstlerin sowie der Nutzung und Veröffentlichung seitens der Stiftung Starke kostenlos genutzt werden dürfen und die Rechte an die Stiftung Starke übergeben werden.
Arbeiten – Ausstellen – Austauschen
Das ‚Herzstück‘ der Stiftungsarbeit bildet das Artist in Residence-Programm. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen Wohn - und Atelierräume für drei bis zwölf Monate zur Verfügung, Präsentationsmöglichkeiten für ihre Arbeiten in den stiftungseigenen Ausstellungsräumen, sie werden mit einem Aufenthaltsstipendium finanziell unterstützt und sind eingebunden in ein starkes Netzwerk.
Die Kunststiftung Starke fördert junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler aller Genres. In der ebenso anregenden wie exklusiven Atmosphäre können sie sich ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, ihren individuellen Stil (weiter-)entwickeln. Wir unterstützen sie bei der künstlerischen Entwicklung und fördern darüber hinaus den Austausch der Künstler untereinander.
Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland, bis zum 40. Lebensjahr. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Ein unabhängiges Gremium wählt aus den eingereichten Bewerbungen diejenigen aus, die Stiftung Starke mit einem Aufenthaltsstipendium bedacht werden.
Darüber hinaus stehen kurzfristig bewohnbare Gästeappartements zur Verfügung, die von etablierten Kunstschaffenden genutzt werden können. Es ist wichtig zu beachten, dass während des Aufenthalts die Energiekosten vom Stipendiaten getragen werden müssen.
Die Projekte der Stiftung Starke werden durch internationale Kuratoren wissenschaftlich begleitet.
Das Löwenpalais, Sitz der Kunststiftung Starke, gehört zu den größten und prächtigsten Bauten in Berlin-Grunewald. Zwei steinerne Löwen, die die Fassade flankieren, gaben der Villa im neobarocken Stil ihren Namen.
Koenigsallee 30 – 32
14193 Berlin
Tel: 030 – 825 76 85
Fax: 030 – 825 87 34
E-Mail: info@stiftungstarke.de
Web: www.stiftungstarke.de
Die Gemeinnützige Stiftung Peter Starke ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Antragsberechtigt sind alle Künstler bis zum 38. Lebensjahr.
Einen finanziellen Zuschuss gibt es nicht. Die Ateliers werden subventioniert, das heißt das für die Studios ein Energiekosenbeitrag bezahlt werden muss, der sich aus der jeweiligen Marktsituation ergibt.
Gefördert werden alle künstlerischen Genres: Malerei und Bildhauerei, Architektur und Design, Musik und Komposition, Performance, Installation, Konzeptkunst sowie Literatur und Neue Medien.
Die Aufenthaltsstipendien werden für drei bis zwölf Monate vergeben.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten ein Aufenthaltsstipendium. Es umfasst kostenfreies Wohnen und Arbeiten in den Residenzräumen, die Möglichkeit zu einer eigenen Ausstellung (Solo- oder Gruppenausstellung) im Löwenpalais, falls die Arbeiten ausreichende Qualität aufweisen.
Um sich für ein Stipendium zu bewerben, müssen folgende Unterlagen in Deutsch oder Englisch digital eingereicht werden.
Die Antragstellung kann laufend erfolgen, es gibt keine feste Antragsfrist.
Die Aufenthaltsstipendien werden durch die Kunststiftung Starke auf Entscheid einer unabhängigen Jury vergeben. Die Bewerber erhalten schriftlich eine Mitteilung über die Entscheidung. Entscheidungen werden nicht begründet.