Mit der Ausstellung Fragile Beauty – Contemporary Artists Facing Glass, konnte die Berliner Kunststiftung Starke - in Zusammenarbeit mit der Marco Polo Glass Gallery von Murano - ein großartiges, ambitioniertes Projekt verwirklichen – ein Projekt, welches große Risiken in sich barg.
Die Glaskunst ist inzwischen einzigartig über die gesamte Welt verbreitet. Die aktuelle Glaskunst findet jedoch mit nur sehr wenigen Ausnahmen ihre Grundlage in den grenzenlosen Möglichkeiten standardisierter Reproduktionen von Kunstwerken, welche nur sehr wenig mit den anderen etablierten Künsten Berührung hatten.
Um diesem unerfreulichen Trend Einhalt zu gebieten, war ein kraftvoller Entschluss notwendig. Eine konkrete und konstruktive Zusammenarbeit zwischen internationalen Künstlern und den Meistern der Glasbläserkunst aus Murano musste herbeigeführt werden. Wir schätzen uns glücklich, dass dieses komplizierte Unterfangen den Projektanten nicht nur gelungen ist - die Zusammenarbeit wird über lange Zeit fortgesetzt und noch vertieft werden.
Die Ausstellung, welche Sie derzeit in Berlin sehen können, wird nur die erste einer ganzen Reihe weiterer Ausstellungen sein, welche die filigranen Schöpfungen von einzigartigen Glaskunstwerken vorstellen, die aus dem Zusammenspiel der inspirativen Fähigkeiten hochqualifizierter Künstler und den umfassenden Erfahrungen der Kunsthandwerker hervorgegangen sind.
Mit Fragile Beauty präsentiert sich Ihnen eine Ausstellung, in welcher die Blicke des Besuchers viele Wege durch die verschiedensten Objekte nehmen können, Wege, welche sich dank des unterschiedlichsten Gebrauches dieses komplizierten und komplexen Materials, Glas, auftun.
Glas ist das einzige Material, welches imstande ist, seine eigene Physis vor den Augen des Betrachters völlig zu verleugnen. Glas ist ein unvergleichlicher Stoff, der viele Künstler befähigt hat, sich aus der Schwerfälligkeit und Dumpfheit bislang überkritischer Beurteilung bestimmter Richtungen der Zeitgenössischen Kunst zu befreien.
Glas hat wegen seiner mannigfachen Qualitäten schon immer die größte Aufmerksamkeit vieler Künstler in Anspruch genommen, eine Aufmerksamkeit, deren Umsetzung ins Werk sich manchmal wie freies Experimentieren ausnimmt, und dann wieder wie mystische Poesie anmutet, wie eine beredte Kunst jenseits aller bekannten Kommunikation. Die Ausstellung lädt eine, diese fragile Zwiesprache zwischen Werk und Betrachter direkt zu erleben.
Glas ist einer der wenigen Stoffe, welche in ihrer Bearbeitung den direkten Zugriff auf eine Welt erlauben, die frei ist von allen Beschränkungen durch Systemkonzepte, auf eine uns häufig gänzlich unbekannte Welt, in der sich vor uns die Chance auftut, andere Realitäten unter ungewohnten Blickwinkeln tatsächlich zu erfassen.
Transparenz, Klarheit, Reflexionsvermögen, Brechungskraft und die Zufälligkeiten in der molekularen Anordnung des Stoffes erlauben es dem Künstler, seine persönliche Kreativität und Sprache auf eine vollständig neue Weise zu präsentieren, in einer Klarheit, die gerade wegen der Durchsichtigkeit des verwendeten Materials nicht ignoriert werden kann.
Arbeiten – Ausstellen – Austauschen
Das ‚Herzstück‘ der Stiftungsarbeit bildet das Artist in Residence-Programm. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen Wohn - und Atelierräume für drei bis zwölf Monate zur Verfügung, Präsentationsmöglichkeiten für ihre Arbeiten in den stiftungseigenen Ausstellungsräumen, sie werden mit einem Aufenthaltsstipendium finanziell unterstützt und sind eingebunden in ein starkes Netzwerk.
Die Kunststiftung Starke fördert junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler aller Genres. In der ebenso anregenden wie exklusiven Atmosphäre können sie sich ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, ihren individuellen Stil (weiter-)entwickeln. Wir unterstützen sie bei der künstlerischen Entwicklung und fördern darüber hinaus den Austausch der Künstler untereinander.
Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland, bis zum 40. Lebensjahr. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Ein unabhängiges Gremium wählt aus den eingereichten Bewerbungen diejenigen aus, die Stiftung Starke mit einem Aufenthaltsstipendium bedacht werden.
Darüber hinaus stehen kurzfristig bewohnbare Gästeappartements zur Verfügung, die von etablierten Kunstschaffenden genutzt werden können. Es ist wichtig zu beachten, dass während des Aufenthalts die Energiekosten vom Stipendiaten getragen werden müssen.
Die Projekte der Stiftung Starke werden durch internationale Kuratoren wissenschaftlich begleitet.
Das Löwenpalais, Sitz der Kunststiftung Starke, gehört zu den größten und prächtigsten Bauten in Berlin-Grunewald. Zwei steinerne Löwen, die die Fassade flankieren, gaben der Villa im neobarocken Stil ihren Namen.
Koenigsallee 30 – 32
14193 Berlin
Tel: 030 – 825 76 85
Fax: 030 – 825 87 34
E-Mail: info@stiftungstarke.de
Web: www.stiftungstarke.de
Die Gemeinnützige Stiftung Peter Starke ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Antragsberechtigt sind alle Künstler bis zum 38. Lebensjahr.
Einen finanziellen Zuschuss gibt es nicht. Die Ateliers werden subventioniert, das heißt das für die Studios ein Energiekosenbeitrag bezahlt werden muss, der sich aus der jeweiligen Marktsituation ergibt.
Gefördert werden alle künstlerischen Genres: Malerei und Bildhauerei, Architektur und Design, Musik und Komposition, Performance, Installation, Konzeptkunst sowie Literatur und Neue Medien.
Die Aufenthaltsstipendien werden für drei bis zwölf Monate vergeben.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten ein Aufenthaltsstipendium. Es umfasst kostenfreies Wohnen und Arbeiten in den Residenzräumen, die Möglichkeit zu einer eigenen Ausstellung (Solo- oder Gruppenausstellung) im Löwenpalais, falls die Arbeiten ausreichende Qualität aufweisen.
Um sich für ein Stipendium zu bewerben, müssen folgende Unterlagen in Deutsch oder Englisch digital eingereicht werden.
Die Antragstellung kann laufend erfolgen, es gibt keine feste Antragsfrist.
Die Aufenthaltsstipendien werden durch die Kunststiftung Starke auf Entscheid einer unabhängigen Jury vergeben. Die Bewerber erhalten schriftlich eine Mitteilung über die Entscheidung. Entscheidungen werden nicht begründet.