Mit dieser Ausstellung endete der einjährige Zyklus, den die Stiftung Starke der Fluxus- Künstlerin gewidmet hatte."Family Album" beinhaltete im Grunde zwei Ausstellungen, die sich hamonisch zu einer Sybiose verbanden. Zum Einen wurden Bronzeobjekte gezeigt, die 1993 enstanden waren, also im Jahr der Ausstellung, zum Anderen präsentierte die Ausstellung Bilder, die von Yoko Ono schon 1961 konzipiert wurden. Speziell diese Bilder zeigen die Visionarität der Künstlerin. 1961 konzipiert und ausgestellt, waren sie konzeptionell aufgebaut und bestachen durch ihren formalen Minimalismus. Die damals ausgestellten Bilder gingen verloren und tauchten bis heute nicht wieder auf. Jon Hendricks, Kurator von Yoko Ono und zugleich Kurator der bekannten Silverman-Collection für Fluxuskunst in New York, entdeckte Dia-Slides der Originalkunstwerke und konnte die Künstlerin dazu animieren, die Bilder noch einmal zu machen und damit Oringinal-Reproduktionen, die beide Male mit dem gleichen Geist entwickelt wurden. Dahinter steht eine wichtige Einstellung der Fluxus-Kunst: Nicht das Werk ist das eigentlich Wichtige, sondern die Idee, die dahinter steht. Die Bronze-Objekte, von der Künstlerin als "Blood Objects" bezeichnet, thematisieren die häusliche Gewalt. Yoko Ono will darauf aufmerksam machen, daß die Gewalt schon innerhalb der Familie anfängt und nicht nur physischer Natur ist, sondern häufig auch psychischer Art. Übertriebene Eitelkeit, Abtreibung, autoritäre Erziehung ‚Pedanterie und Mißtrauen sind nur einige Anstöße.
Zahlreiche Sponsoren ermöglichten Transport, Katalog-und Plakatdruck, sowie die über die Stadt verteilte Plakatierung.
Der bislang größte Erfolg der sechzigjährigen Avantgardistin war 1993 die Teilnahme an der Biennale in Venedig in der Sonderschau "Passagio al Oriente", mit einer vielbeachteten Installation. Jörg Starke repräsentierte die Stiftung in Venedig auf eigene Kosten ‚stellte Pressekontakte her und koordinierte den Tagesablauf.
Arbeiten – Ausstellen – Austauschen
Das ‚Herzstück‘ der Stiftungsarbeit bildet das Artist in Residence-Programm. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen Wohn - und Atelierräume für drei bis zwölf Monate zur Verfügung, Präsentationsmöglichkeiten für ihre Arbeiten in den stiftungseigenen Ausstellungsräumen, sie werden mit einem Aufenthaltsstipendium finanziell unterstützt und sind eingebunden in ein starkes Netzwerk.
Die Kunststiftung Starke fördert junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler aller Genres. In der ebenso anregenden wie exklusiven Atmosphäre können sie sich ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, ihren individuellen Stil (weiter-)entwickeln. Wir unterstützen sie bei der künstlerischen Entwicklung und fördern darüber hinaus den Austausch der Künstler untereinander.
Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland, bis zum 40. Lebensjahr. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Ein unabhängiges Gremium wählt aus den eingereichten Bewerbungen diejenigen aus, die Stiftung Starke mit einem Aufenthaltsstipendium bedacht werden.
Darüber hinaus stehen kurzfristig bewohnbare Gästeappartements zur Verfügung, die von etablierten Kunstschaffenden genutzt werden können. Es ist wichtig zu beachten, dass während des Aufenthalts die Energiekosten vom Stipendiaten getragen werden müssen.
Die Projekte der Stiftung Starke werden durch internationale Kuratoren wissenschaftlich begleitet.
Das Löwenpalais, Sitz der Kunststiftung Starke, gehört zu den größten und prächtigsten Bauten in Berlin-Grunewald. Zwei steinerne Löwen, die die Fassade flankieren, gaben der Villa im neobarocken Stil ihren Namen.
Koenigsallee 30 – 32
14193 Berlin
Tel: 030 – 825 76 85
Fax: 030 – 825 87 34
E-Mail: info@stiftungstarke.de
Web: www.stiftungstarke.de
Die Gemeinnützige Stiftung Peter Starke ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Antragsberechtigt sind alle Künstler bis zum 38. Lebensjahr.
Einen finanziellen Zuschuss gibt es nicht. Die Ateliers werden subventioniert, das heißt das für die Studios ein Energiekosenbeitrag bezahlt werden muss, der sich aus der jeweiligen Marktsituation ergibt.
Gefördert werden alle künstlerischen Genres: Malerei und Bildhauerei, Architektur und Design, Musik und Komposition, Performance, Installation, Konzeptkunst sowie Literatur und Neue Medien.
Die Aufenthaltsstipendien werden für drei bis zwölf Monate vergeben.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten ein Aufenthaltsstipendium. Es umfasst kostenfreies Wohnen und Arbeiten in den Residenzräumen, die Möglichkeit zu einer eigenen Ausstellung (Solo- oder Gruppenausstellung) im Löwenpalais, falls die Arbeiten ausreichende Qualität aufweisen.
Um sich für ein Stipendium zu bewerben, müssen folgende Unterlagen in Deutsch oder Englisch digital eingereicht werden.
Die Antragstellung kann laufend erfolgen, es gibt keine feste Antragsfrist.
Die Aufenthaltsstipendien werden durch die Kunststiftung Starke auf Entscheid einer unabhängigen Jury vergeben. Die Bewerber erhalten schriftlich eine Mitteilung über die Entscheidung. Entscheidungen werden nicht begründet.