Der Künstler Genia Chef führt in monumentalisierter Form ein Thema fort, das er in seiner Arbeit zur Zerstörung des Berliner Stadtschlosses begonnen hatte und präsentiert seine Malerei aus dem zweiten Zyklus der Arbeit “Gloria Novi Saeculi“.
Christoph Ottos Bilder aus der Serie „Berliner Formationen“, entstanden Anfang 1990 zu einer Zeit, als die Menschen zur gerade überwundenen Mauer strömten und die verlassenen Plätze der Großstadt einen hohen Symbolwert ausstrahlten. Entrückt von der Wirklichkeit nehmen diese Formationen ihre abstrakte Form an.
Saskia Breitenreichers Bilder reflektieren Fotografien mit klassischen Berliner Postkartenmotiven. Ihr Projekt „Ich hab´ noch einen Koffer in Berlin“ hat neben der romantischen auch eine zeitkritische Komponente, genauso wie die Piktoramme von Valerie Schwarz, die in Rahmen des Projektes „reSigNATION“ den Einfluss und die Macht, die speziell Verkehrsschilder auf uns ausüben, evident machen.
Die Arbeiten Mirko Tzotschews aus der Serie
t-Scape beschäftigen sich mit der Wahrnehmung der Stadt Berlin. Er geht davon aus, dass im Bildkreis unserer Wahrnehmung so viel passiert, dass wir unmöglich alles aufnehmen können. Es findet ein Selektionsprozess statt, den diese Bilder zeigen.
Die Gemälde von Nikola Irmer sind Schauplätze wandelbarer Identitäten. Per Annonce gefundene Modelle lassen sich wie zufällig im öffentlichen Raum beobachten oder zelebrieren ihre Rollenspiele in der Geschlossenheit des Ateliers. Die Schichten und Tonlagen der Malerei erzeugen zugleich Distanz und Nähe, fordern Teilhabe und Respekt.
Inmitten der Spannung von einer harschen Außenwelt, einer rauen Wirklichkeit und der scheinbar geborgenen Innenwelt der eigenen Wohnung oder eines Interieurs arbeitet Kerstin Wagener. Bewusst begibt sie sich mitten in den Aufruhr zwischen bedrängender Werbung, Konsum und Krieg auf der einen, entrückter Ruhe und schützender Zurückgezogenheit auf der anderen Seite. Das Acryl-Bild „Bathroom Battle“ aus der Serie “HOME SONG“ ist eine Leihgabe der Galerie Gerken.
Bei dem neu entstandenen Siebdruck Unikate von Klaus-Peter Vellguth wurde der Focus auf das Vierpunktsignal mit dem Ampelmännchen gerichtet.
Dieses Verkehrsleitsystem, insbesondere das Ampelmännchen, wird gern als Symbol deutsch-deutscher Vereinigung betrachtet und von Künstler oft benutzt und thematisiert.
Die Eröffnung wird von zwei Videoinstallationen begleitet:
Die Installation „Dr. Gordon“ von Judy Ross ist ein dreidimensionaler begehbarer Science Fiction und eine mediale Überforderung. Es werden Videofilme projiziert, die fiktionale und reale Stadtansichten von Berlin zeigen. Angelehnt an literarische und filmische Klassiker wie „Neuromancer“, „1984“, oder „Blade Runner“ entsteht ein Ensemble überbordender Bildverweise, die der Erzähler „Dr. Gordon“ mit seinen Gedanken zur Überwachung und der Auflösung des Privaten begleitet.
Für „Die Plejaden #1“ nahm Mona Jas ihre in den letzten Jahren entstandene Videoarbeit Ideale als einen Ausgangspunkt. Darin spürte sie der Fragestellung nach, ob es in der heutigen Zeit noch Ideale von Bedeutung für unser Leben gibt und was als Ideal bestehen kann. Über 60 gefilmte Gespräche sind so entstanden, in denen sie Menschen ihres Umfeldes bat, etwas über ihre persönliche Sicht auf Ideale zu erzählen.
Arbeiten – Ausstellen – Austauschen
Das ‚Herzstück‘ der Stiftungsarbeit bildet das Artist in Residence-Programm. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten stehen Wohn - und Atelierräume für drei bis zwölf Monate zur Verfügung, Präsentationsmöglichkeiten für ihre Arbeiten in den stiftungseigenen Ausstellungsräumen, sie werden mit einem Aufenthaltsstipendium finanziell unterstützt und sind eingebunden in ein starkes Netzwerk.
Die Kunststiftung Starke fördert junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler aller Genres. In der ebenso anregenden wie exklusiven Atmosphäre können sie sich ganz auf ihre künstlerische Arbeit konzentrieren, ihren individuellen Stil (weiter-)entwickeln. Wir unterstützen sie bei der künstlerischen Entwicklung und fördern darüber hinaus den Austausch der Künstler untereinander.
Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland, bis zum 40. Lebensjahr. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Ein unabhängiges Gremium wählt aus den eingereichten Bewerbungen diejenigen aus, die Stiftung Starke mit einem Aufenthaltsstipendium bedacht werden.
Darüber hinaus stehen kurzfristig bewohnbare Gästeappartements zur Verfügung, die von etablierten Kunstschaffenden genutzt werden können. Es ist wichtig zu beachten, dass während des Aufenthalts die Energiekosten vom Stipendiaten getragen werden müssen.
Die Projekte der Stiftung Starke werden durch internationale Kuratoren wissenschaftlich begleitet.
Das Löwenpalais, Sitz der Kunststiftung Starke, gehört zu den größten und prächtigsten Bauten in Berlin-Grunewald. Zwei steinerne Löwen, die die Fassade flankieren, gaben der Villa im neobarocken Stil ihren Namen.
Koenigsallee 30 – 32
14193 Berlin
Tel: 030 – 825 76 85
Fax: 030 – 825 87 34
E-Mail: info@stiftungstarke.de
Web: www.stiftungstarke.de
Die Gemeinnützige Stiftung Peter Starke ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Antragsberechtigt sind alle Künstler bis zum 38. Lebensjahr.
Einen finanziellen Zuschuss gibt es nicht. Die Ateliers werden subventioniert, das heißt das für die Studios ein Energiekosenbeitrag bezahlt werden muss, der sich aus der jeweiligen Marktsituation ergibt.
Gefördert werden alle künstlerischen Genres: Malerei und Bildhauerei, Architektur und Design, Musik und Komposition, Performance, Installation, Konzeptkunst sowie Literatur und Neue Medien.
Die Aufenthaltsstipendien werden für drei bis zwölf Monate vergeben.
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten ein Aufenthaltsstipendium. Es umfasst kostenfreies Wohnen und Arbeiten in den Residenzräumen, die Möglichkeit zu einer eigenen Ausstellung (Solo- oder Gruppenausstellung) im Löwenpalais, falls die Arbeiten ausreichende Qualität aufweisen.
Um sich für ein Stipendium zu bewerben, müssen folgende Unterlagen in Deutsch oder Englisch digital eingereicht werden.
Die Antragstellung kann laufend erfolgen, es gibt keine feste Antragsfrist.
Die Aufenthaltsstipendien werden durch die Kunststiftung Starke auf Entscheid einer unabhängigen Jury vergeben. Die Bewerber erhalten schriftlich eine Mitteilung über die Entscheidung. Entscheidungen werden nicht begründet.